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Die Ruhe im Winter für den Frühling nutzen. 

 

Temperaturen unter 0°C, Schnee, Regen und Stürme. Wer Träumt da nicht irgendwann vom Frühling - Eure Bienen träumen mit!

 

Immer mit der Ruhe

In der kalten Jahreszeit befinden sich die Bienen in der sogenannten Wintertraube, dicht gedrängt und rotierend um möglichst warm zu bleiben. Die Königin sitzt zu dieser Zeit natürlich gut geschützt in der Mitte und wird versorgt. So still und friedlich die Beuten dastehen – so manchen Imker macht es nervös, dass keine Aktivität zu erkennen ist.

 

Mal einen Blick wagen? Was in der Trachtzeit kein Problem ist – mal eben in die Beute hineinsehen – muss im Winter unbedingt vermieden werden. Jede Störung von außen, also ein kurzes Öffnen des Deckels, Klopfen oder Rütteln, Umsetzen der Beute und ähnliches, stört die Bienen extrem und kostet durch Aufbrausen und im schlimmsten Fall einer Störung der Wintertraube viel Energie.

 

Da unsere Möglichkeiten das Volk zu unterstützen in dieser Phase sehr beschränkt sind (die Unterstützung hätten die Bienen im Spätsommer und Herbst gebraucht), gibt es nur einen Parameter den wir checken können: ob das Volk noch lebt.

Dazu legt man einfach das Ohr an die Beute und hört genau hin. In der Regel ist ein leises Summen der Bienen zu hören. Wenn trotz genauem Lauschen nichts zu hören ist, tippt man mit dem Finger vorsichtig an die Beute. Bienen haben empfindlichste Sinnesorgane, die die kleinsten Veränderungen in ihrer Umgebung wahrnehmen können. Wenn die Bienen nicht schon allein durch das Lauschen reagiert haben, werden sie es durch ein leises Antippen tun. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, mit einem Stethoskop zu lauschen.

Bienen im Winter
Mal reinsehen?
Auch wenn es wirklich verlockend ist: jetzt sollten die Bienen ihre Ruhe haben.

Was gibt es zu tun?

Wie bereits beschrieben ist im Winter nicht viel an der Beute zu tun. Es gibt allerding einige Routinechecks, die regelmäßig in 14-tägigen Abständen, bzw. nach Unwettern und starken Schneefällen, durchgeführt werden sollten:

  • Standfestigkeit: Steht die Beute fest auf ihrer Position? Ist etwas verrutscht?

  • Flugloch: Ist das Flugloch frei, vor allem nach starken Schneefällen?

  • Beutendeckel: Ist der Beutendeckel nach wie vor mit einem Stein oder ähnlichem beschwert, so dass er nicht fortgeweht werden kann?

 

Abgesehen von der Beute gibt es für den Imker zu dieser Zeit viele kleine Arbeiten, die erledigt werden können:

 

  • Reinigung des Werkzeugs wie Smoker, Stockmeißel, Behälter, Stechschutz

  • Reparaturen an leeren Beuten und Rähmchen

  • Nachbestellen von Zubehör - gerade zum Start der neuen Trachtzeit werden die Bestände bei Händlern in Bezug auf Rähmchen, Wachsprodukten und oft auch Beuten knapp.

  • Auswerten und ggf. Ausdrucken neuer Stockkarten

  • Planung des Bienenjahres – Bleibe ich bei der Anzahl der Beuten/Völker, oder steht eine Verkleinerung, bzw. Erweiterung an?

 

Neueinsteiger sollten sich bereits im Herbst, jedoch spätestens zum Jahreswechsel bei ihrem lokalen Imkerverein nach Einsteigerkursen erkundigen. Sollte es in der Nähe keine Kurse geben, oder diese belegt sein, dann einfach bei einem Imker im Umkreis nachfragen. Viele Imker teilen gerne ihr Wissen und stehen gerne als Pate zur Verfügung! Imkervereine und Imker kann man auch über die Seite des Deutschen Imkerbund (https://deutscherimkerbund.de/2-Willkommen) finden.

Werkzeug pflegen!
 
Oft lästig, doch jetzt ist Zeit dafür: das Werkzeug inklusive Smoker in Stand zu setzen!
Smoker

Das Stressthema Futter

 

Früher oder später fragt sich jeder, ob die Bienen noch genug Futter zur Verfügung haben. Tatsächlich verhungern viele Völker erst im neuen Jahr, genauer gesagt kurz vor oder während der ersten, noch spärlichen, Tracht. Die Vorräte des Winters sind dann einfach verbraucht. Hier hilft dann nur noch eine Notfütterung.

Aber Vorsicht: je nach Volksstärke und Temperatur kann es passieren, dass ein Volk trotz versuchter Notfütterung einfach verhungert, weil es aus der Wintertraube heraus nicht an das Futter kommt!

Und damit  sind wir in der Zeit, in der die Tracht und ersten Ausflüge noch weit entfernt sind. Bei niedrigen Temperaturen kann es passieren, dass die Bienen trotz genug Futter in den Waben nicht aus der Wintertraube heraus an das Futter kommen - und so umgeben von Futter verhungern. Daher ist auch klar, dass selbst eine schnelle Fütterung oft von den Bienen nicht angenommen werden kann.

Besonders wichtig ist daher, dass wir die Bienen - bevor wir sie in die kalte Jahreszeit schicken - optimal auf den Winter und kommenden Frühling vorbereiten: durch eine ausreichende Auffütterung verbunden mit genug eigenem Honig, einer effizienten Varroa-Kontrolle und einem möglichst starken Volk. Mehr zu dem Thema findet ihr hier.

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