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Ein kleiner Überblick über die Welt der (Honig-) Bienen…

…denn der Versuch der Vielfalt unserer Bienen auf BienenWerk gerecht zu werden, ist nahezu unmöglich!

 

Ein kurzer Blick auf die Vielfalt innerhalb der Familie der Bienen (Apiformes oder Anthophila) verdeutlichen die folgenden Zahlen: weltweit gibt es geschätzt 20.000 Bienenarten, von denen 700 in Europa zu finden sind. Die älteste fossile Biene, die je gefunden wurde, konnte auf ca. 80 Millionen Jahre datiert werden, die Bienen wie wir sie heute kennen existieren vermutlich seit 35-40 Millionen Jahren; und nicht alle haben einen Stachel.

Ein Blick auf die Honigbiene – eine Gattung der Familie der Echten Bienen (Apidae) – zeigt, dass wir hier nur von ca. 12 Arten von staatenbildenden Honigbienen sprechen und damit nur 0.06% aller Bienenarten weltweit!

 

Eine sehr gute Zusammenfassung und Übersicht zum Thema Bienen findet man unter Honigbienen, bzw. Bienen, daher geht es nachfolgend um eine Auswahl der für uns relevanten Honigbienen. Der Fokus liegt dabei auf Rassen der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera):

 

  • der Apis mellifera mellifera , oder auch Dunkle Europäische Biene; kurz „Mellifera“

  • der Apis mellifera carnica, oder auch Krainer Biene; kurz „Carnica“

  • der Apis melliferia lingustica, oder auch Italiener Biene; kurz „Lingustica“

  • und der Buckfastbiene von Bruder Adam.

 

Hier die wichtigsten Infos zu den unterschiedlichen Rassen:

Krainer Biene/Carnica

Die Krainer Biene entstammt ebenfalls als natürliche Unterart der Westlichen Honigbiene.

 

Die Carnica ist mittelgroß, schlank und hat lange Körperanhänge. Der Chitinpanzer der Carnica ist dunkel mit teilweise lederbraunen Ecken und weißt in der Regel einen Ring auf. In der Zucht stellt man auf eine rein dunkle Färbung ohne Ringe ab, Ecken sind erlaubt.

Insgesamt gilt die Carnica als sanftmütig, weißt jedoch einen stärkeren Schwarmtrieb auf.

Dunkle Europäische Biene/Mellifera

Die Dunkle Europäische Biene entstammt als natürliche Unterart der Westlichen Honigbiene, aus der sich auch die Iberische oder Saharabiene entwickelt hat.

Die Mellifera ist an ihrem schwarzen, breiten Hinterleib mit seinen schmalen Kreisen (sog. "Filzbinden") und dem stumpfen Ende zu erkennen. Sie hat einen besonders dunklen Chitinpanzer und eine dunkelbraun-schwarze Behaarung der Brustregion. Die Dunkle Europäische Biene hat im Vergleich zu den anderen Arten der Westlichen Honigbiene den breitesten und längsten Körper.

Italiener Biene/Lingustica

Die Italiener Biene entstammt - wen wundert es - ebenfalls als natürliche Unterart der Westlichen Honigbiene.

 

Die Lingustica ist mittelgroß, schlank und hat lange Körperanhänge. Der Chitinpanzer der Lingustica hat ein bis drei deutliche Ringe mit wechselnd ausgeprägter Gelbfärbung, eine vierte Rückenschuppe mit breiter, gelblicher Filzbinde und an der fünften Rückenschuppe kurzes Haar.

Die Italiener Biene entstammt wie der Name schon sagt der Region Italien, sie hat eine sehr gute Honigleistung und gilt als sehr sanftmütig. Die Lingustica ist die weltweit am häufigsten genutzte Bienenrasse, konnte sich in Deutschland aber nicht etablieren.

Foto: Wikipedia

Die Mellifera bringt bei guter Tracht im Vergleich zu anderen Arten ca. 20% weniger Honigleistung, gleicht dieses "Defizit" aber durch eine überdurchschnittliche Honigleistung in trachtarmen Jahren aus.

Die Schwarmneigung ist geringer als bei anderen Arten, was u.a. auf eine reduzierte, aber effiziente, Bruttätigkeit zurückzuführen ist. Im Winter sitzen die Bienen der Mellifera dicht aufeinander, die Brutpause ist länger, was beides zu einer Schonung des Volkes und einem starken Start in den Frühling führt.

Die Mellifera wurde in der Vergangenheit durch andere Rassen verdrängt und verkreuzt. Eine erhöhte Stechlust als Folge führte dazu, dass die Mellifera immer weiter an Bedeutung verlor. Heute arbeiten verschiedene Vereine und Organisationen daran, die Mellifera im deutschsprachigen Raum wieder anzusiedeln.

(Foto:Wikipedia)

Buckfastbiene/Buckfast

Anders als die oben vorgestellten Bienenrassen entstammt die Buckfast zwar auch der Westlichen Honigbiene, wurde aber durch Zucht von Bruder Adam in dem englischen Kloster Buckfast erschaffen; die Buckfast ist somit ein Hybrid.

Ausgelößt durch ein Bienensterben begann Bruder Adam zuerst aus überlebenden Völkern der Dunklen Biene und Italiener Biene eine neue Rasse zu schaffen. Anschließend erfolgte das sgenannte Einkreuzen weiterer Rassen in die Buckfastbiene.

Buckfastbienen weisen in der regel einen typischen lederbraunen, ersten Ring am Hinterleib auf. Im Gegensatz zu anderen Zuchtmethoden wird bei der Buckfastzucht nur auf die imkerlichen eigenschaften, nicht aber auf Körpermerkmale abgestellt.

Und welche Biene ist nun "die Richtige"?

Wie immer gibt es hierauf keine einfache Antwort, denn welche Biene passt hängt stark davon ab, was man erreichen möchte. Steht der Honigertrag über allem, wird man sich für eine Biene entscheiden, die entsprechende Erträge bringt. Ist Sanftmütigkeit das Maß aller Dinge, dann wird man zu einer Biene greifen, die einem wenig Ärger macht.

Oder geht es darum, agile und gesunde Völker aufzubauen, die die Biene Biene sein lassen und nicht in Kategorien wie Ertrag und Sanftmut einteilen?

Zum Thema Sanftmut findet ihr hier einen Blogeintrag. Wir freuen uns auf Fragen und Diskussionen mit euch in unserem Forum!

Die Buckfast ist schwarmträge und gilt als sanftmütig, bringt aber trotzdem sehr gute Honigerträge. Aus diesem Grund wird die Buckfast gerne in gewerblichen Imkereien eingesetzt.

Die Einführung der Buckfast war nicht unumstritten, da man um die Einkreuzung in andere Rassen fürchtete. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass durch die Buckfast keine negativen Einkreuzungen zu befürchten sind.

 

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